Ocean’s 13 live! Aus Spielautomaten in Deutschland über Nacht Millionen erbeutet.
Der groß angelegte Betrug fand scheinbar schon im Februar statt, wurde allerdings erst jetzt öffentlich.
In der Software des deutschen Automatenherstellers Gauselmann scheint es eine erhebliche Sicherheitslücke gegeben zu haben. Dadurch konnte ein Spieler durch das Drücken einer Kombination von Tasten den Automaten zum Auszahlen bewegen, Brad Pitt musste im Hollywood Film Ocean’s 13 dazu noch eine Münzkombination einwerfen.
Der Schaden scheintbeträchtlich zu sein. Laut diversen Medienberichten ist die 10 Millionen Euro Marke bereits überschritten. Beim deutschen Unternehmen Gauselmann aus Espelkamp und Lübbecke dürfte die Nachricht wie eine Bombe eingeschlagen haben. Der Automatenhersteller betreibt unter dem Namen Merkur auch selber Spielotheken und dürfte daher auch direkt betroffen sein. Dabei wird der eigentliche Schaden für die Gauselmann Gruppe eher im Verlust von Reputation als in den möglichen 10 Millionen erbeuteten Euro sein. Die Gruppe machte alleine 2012 über zwei Milliarden Umsatz.
Das wäre in Las Vegas nicht passiert
Die Betrüger scheinen ihre Aktion von langer Hand geplant zu haben. In einer Nacht im Februar wurde gemäß Medienberichten in mehreren hundert Spielotheken fast gleichzeitig die Automaten geplündert. Diese Spielhallen sind gerade zu dieser Uhrzeit häufig nur von ungelernten Kräften besetzt, die wahrscheinlich weder keinerlei Möglichkeit hatten die Situation korrekt zu erkennen, noch einzugreifen. Zudem ist das Auslesen von Automatendaten nach deutschem Recht erst nach einer Woche erlaubt. Dies soll die Echtzeiterstellung von Spielerprofilen verhindern. In Las Vegas hätte man den Fehler wahrscheinlich bereits bemerkt, bevor der erste Automat aufgehört hätte zu klingeln.
Wer steckt hinter der der Manipulation der Spielautomaten?
Die Frage dürfte noch weitaus spannender sein. Denn ein bloßer Bug, also ein reiner Softwarefehler scheint nicht wirklich plausibel. Möglicherweise gab es einen Komplizen in der Softwareentwicklung bei Gauselmann oder einem externen Dienstleister, der diese Hintertür bewusst eingebaut hat.